Als Autorin Social Media zu bespielen, kann sich manchmal anfühlen wie ein Balanceakt auf einem Drahtseil: Einerseits weiß man, dass man Sichtbarkeit braucht, Reichweite aufbauen und Leser*innen fesseln sollte. Andererseits steht man gerade mitten in einem Projekt, das noch unter Verschluss ist. Das neue Buch ist geheim, der Veröffentlichungstermin noch nicht fix – und trotzdem wird von einem erwartet, dass man regelmäßig Content liefert. Doch was kann man posten, ohne zu viel zu verraten?
1. Die Unsichtbare Last: Content ohne Inhalt
Der Druck, regelmäßig zu posten, kann überwältigend sein. „Was soll ich schon zeigen, wenn ich nichts zeigen darf?“ fragen sich viele Autor*innen. Genau hier liegt die Herausforderung: Die Plattformen belohnen Konsistenz, aber die kreative Arbeit am Buch bleibt geheim. Das erzeugt das paradoxe Gefühl, gleichzeitig präsent sein zu müssen, ohne den eigentlichen Schatz zu enthüllen.
2. Inspiration statt Spoiler
Auch ohne das neue Manuskript preiszugeben, kannst du deine Community bei Laune halten:
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Blicke hinter die Kulissen: Zeige dein Schreibumfeld, dein Notizchaos oder kleine Rituale, die dich beim Schreiben begleiten.
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Themen rund ums Schreiben: Tipps, Lieblingsbücher, Zitate, Schreibblockaden oder Motivation – Content, der wertvoll ist und gleichzeitig neugierig macht.
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Fragen und Diskussionen: Lass deine Follower*innen mitraten, über Genre, Charaktertypen oder Lieblingsszenen philosophieren – ohne Details aus deinem Buch zu verraten.
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Persönliches & Authentisches: Ein kleiner Einblick in dein Leben als Autorin, Lieblingskaffee, der dich morgens begleitet oder kurze Gedankenblitze. Authentizität zieht immer.
3. Content kreativ verpacken
Geheimhaltung kann auch zur Chance werden: Poste kryptische Teaser, kleine Wortspiele, Illustrationen oder Moodboards. So baust du Spannung auf, ohne das Buch zu enttarnen. Und gleichzeitig entsteht ein kontinuierlicher Strom an Content, der deine Marke als Autorin stärkt.
4. Weniger ist mehr – und das ist okay
Nicht jeder Post muss viral gehen oder perfekt sein. Social Media lebt von Regelmäßigkeit und Authentizität, nicht von Perfektion. Manchmal reicht ein einfacher Post über „heute Schreibroutine, morgen Kaffee und dann wieder Schreiben“ – deine Community weiß das zu schätzen.
5. Fazit
Die Herausforderung, Content zu liefern, während das Buch noch geheim ist, ist real. Aber mit Kreativität, kleinen Einblicken und dem Fokus auf deine Persönlichkeit kannst du eine starke Präsenz aufbauen – ohne etwas vom eigentlichen Projekt zu verraten. Das Geheimnis bewahren und gleichzeitig sichtbar bleiben, ist nicht einfach, aber machbar. Und es macht sogar Spaß, wenn man anfängt, die kleinen Möglichkeiten zu entdecken, wie man die Leser*innen schon jetzt mit ins Boot holt.